Grit’s take on pintxos
Draußen rumräubern, frische Luft und Sonne – was kann es besseres geben? Dabei noch kostenloses Essen sammeln, das ist das höchste Glück für unsere Fotografin Grit. Deshalb beobachtet sie immer genau – sei es im Urlaub oder zu Hause, was die Einheimischen so treiben. Und wenn sie der Sprache mächtig ist, dann geht sie auch hin und fragt nach, was sie da so sammeln und wie sie es zubereiten. So geschehen vergangenes Jahr im Frühlingsurlaub in Aix. Da ist sie auf den Geschmack von Strandschnecken (franz. bigorneaux) gekommen. Glücklicherweise macht wild food nicht an Ländergrenzen halt. Deshalb gibt es die Schnecken nicht nur in Frankreich, sondern auch in Spanien am Meer…
on the menu: Pintxos mit selbstgesammelten Bigorneaux
Zutaten
- 2-3 Hd. voll Strandschnecken
- Wasser (zum Kochen)
- Salz
- 1 Frühlingszwiebel (optional)
- 2 Baguettscheiben
- Butter
- Schnittlauch
star of the dish: bigorneaux (Strandschnecken)
Zubereitung
Die kleinen schwarzen Strandschnecken findet ihr bei Ebbe unter Steinen oder an Felsen klebend. Das sieht so aus…
Sie lassen sich sehr leicht ablösen. Sammelt nur die größeren (mind. 13 mm Durchmesser) ein. Einseits ist da mehr drin, ihr könnt sie besser aus dem Gehäuse lösen und andererseits müssen die kleinen ja noch eine Chance haben, bissel länger was vom Leben zu haben 😉 Wir wollen ja schön nachhaltig foragen! Ihr könnt sie einfach in einer Plastiktüte transportieren. Wenn ihr noch etwas länger unterwegs seid, geht auch eine alte Wasserflasche, wo ihr die Schnecken in etwas Meerwasser transportiert. Dann bleiben sie länger frisch 🙂
Wenn ihr die Bigorneaux dann zu Hause habt, werden sie unter klarem Wasser abgespült. Wer will, kann die kleinen Gehäuse mit einer Bürste schrubben, ist aber echt nicht nötig, denn sie wandern anschließend eh für 1-2 min. in kochendes Salzwasser zum Garen. Wer will, kann noch eine kleingeschnittene Frühlingszwiebel oder Lauch mit ins Wasser geben. Anschließend das Kochwasser abgießen und mit kalten Wasser abschrecken, damit ihr mit dem Auspuhlen anfangen könnt. Hierfür eine kleine Kuchengabel nehmen. Das geht gut. Zieht sie einfach mit einem aus dem Gehäuse. Die etwas härtere „Verschlussklappe“ vorn drauf wird nicht mitgegessen, genausowenig wie das Ende, wo meiner Meinung nach der Darm ist. Aber letztgenanntes bleibt eh meistens im Gehäuse 😉
Ihr könnt die Schnecken kalt auf die Butterschnitte geben, Salzen und Pfeffern und mit etwas Schnittlauch bestreuen, oder sie noch einmal kurz in etwas Butter in der Pfanne durchschwenken, so dass sie wieder warm werden.
Fazit: Es ist ein tolles Gefühl, Selbstgesammeltes zu futtern. Und falls ihr jetzt sagt, ihhh Schnecken. Ihr dürft nicht an die fetten Weinbergdinger oder Nacktschnecken aus dem Garten denken. Die sind tatsächlich eklig! Die kleinen Strandschnecken hingegen sind aber einfach nur lecker und frisch vom Meer!
views of the day – Saint-Jean-de-Luz
Ein bisschen Bulli-Aktion muss schon sein in einer Surferstadt 😉
Blick auf die Bucht der Stadt…
…und zum Abschluss das Strandstück, wo wir gesammelt haben!
…ich kenn jemanden, der würde da voll drauf abfahren! 🙂
Wer denn? Sammelt er zufällig auch gern Pilze?