nettle cake
Regelmäßig kommt es bei uns im Garten vor, dass plötzlich laut geflucht und auch schon mal geschimpft wird. Es gibt einen Übeltäter, der meistens dafür verantwortlich ist: die Brennnessel. Der Spruch von wegen, die hilft doch gegen Rheuma ist gut und schön, hilft aber in dem Moment, wenn ihr euch verbrannt habt herzlich wenig, weil es einfach nur noch brennt! Oder? Fluchen macht es immerhin ein bisschen leichter. Irgendwie wäre es doch schön, wenn man sich nicht immer nur über die Brennnessel ärgern würde, sondern sich mal freuen könnte. Nun, wir haben heute einen Weg entdeckt…
on the menu: Brennnessel-Honig-Kuchen
Zutaten
- 2 Hd. voll junge Brennnesselspitzen (bitte mit Handschuhen pflücken)
- 225 g Butter
- 250 g Bio-Waldblütenhonig
- 100 g Zucker
- 300 g Weizenmehl
- 1,5 TL Backpulver
- 3 Eier (Größe L)
star of the dish: Brennnessel
Wir haben bei uns im Garten übrigens welche gefunden,
die sehr rot, fast violett war und die stinknormale grüne 🙂
Zubereitung
Zuerst den Ofen auf 150° Umluft vorheizen. Dann die Brennnesselspitzen ordentlich waschen. Am besten kippt ihr sie, ohne sie anzufassen, in ein Abtropfsieb und braust sie kräftig ab. Dann setzt ihr einen größeren Topf auf, kippt etwas Wasser hinein. Darüber platziert ihr das Abtropfsieb voll der Nesseln. Legt einen Deckel drauf. Dann anschalten und wenn das Wasser kocht, für 5 min. dämpfen bei kleinster Hitze.
So langsam füllt sich eure Küche mit dem Duft nach schwarzen Johannisbeeren. Das ist ziemlich irre, da ihr ja Brennnesseln bearbeitet. Anschließend werden die Nesseln – die nach dem Dämpfen nicht mehr stechen – mit dem Stabmixer zu grünem Brei verarbeiten. Diesen stellt ihr kurz zur Seite.
Die Brennnesseln geben ihren Geschmack an das Wasser im Topf ab. Schönes Nebenprodukt, ihr könne noch eine Tasse Tee trinken, während ihr weiter arbeitet 🙂
Jetzt setzt ihr eine Pfanne auf, in die ihr die Butter, den Honig und den Zucker gebt. Wieder kleinste Hitze. Rühren, bis die Butter geschmolzen ist und der Zucker sich aufgelöst hat. Gebt die warme Masse in eine Steingutschüssel, dann kühlt sie schneller ab. In die Butter-Honig-Masse rührt ihr den Brennnesselbrei. Das Ganze sieht ziemlich giftig grün an – das ist der Punkt, wo man sich langsam wie eine Kräuterfrau fühlt 😉
Messt nun noch das Mehl ab und vermischt es mit dem Backpulver. Dann hebt ihr das Mehl per Handrührgerät unter die Butter-Honig-Masse. Ihr könnt den Teig schon mal kosten. Dann merkt ihr auch, ob er inzwischen kalt genug ist, um als letzten Schritt die Eier noch unterzuheben. Falls ihr das Gefühl habt, sie gerinnen nicht gleich, könnt ihr loslegen, sonst lieber noch ein bisschen warten.
Wenn ihr all die Schritte mit Bravour gemeistert habt, könnt ihr den Teig auf entweder in eine mit Backpapier ausgelegt Springform füllen oder aber wie wir in drei kleine Papierformen, die ihr in jedem DM eures Vertrauens kaufen könnt. Hier im Blog-Team gibt es ja eine Frau, die definitiv auf Punkte steht. Also macht nicht nur der Kuchen, sondern auch noch die Verpackung glücklich. Dann wandert der Kuchen für 1h und 5 min. bei 150 Grad (Umluft) in der Ofen.
Fazit: Ein sehr toller Kuchen. Er ist schön feucht, grün und schmeckt tatsächlich nach Brennnesseln. Am überraschensten war die Tatsache, dass die Brennnesseln nach Johannisbeeren rochen. Irre. So richtig kommen wir darüber immer noch nicht weg…
beeindruckend! Regt zum Nachmachen an. Vielleicht gleich heute. LG maren
So soll es sein. Du kannst gern berichten 😉
Außer diversen Sorbets und Wildfruchtzubereitungen ist mir zum Thema Süßspeisen mit Wildkräutern noch nicht viel eingefallen… Endlich mal eine Idee, die mich überzeugt.
Das Rezept klingt super lecker!
Toll, dass Ihr dabei seid!
Liebste Grüße, Claretti