cookthebooth

Es gibt wieder eine neue Entdeckung für die forager im Hause Booth: Bucheckern. Wir machen den Eichhörnchen Konkurrenz, wenn es um das Sammeln geht 🙂 Die kleinen hübschen dreieckigen Nüsse haben es uns diese Woche angetan. Es ist mittlerweile schon wieder etwas her, aber immer wenn wir Anfang Herbst unser Auto zu Hause einparkten, knackerte es überall, weil neben dem Parkplatz eine riesige Rotbuche steht. Die Bucheckern haben den Boden regelrecht übersät. Am Anfang hat Mellie immer drauf getreten, weil sie das Geräusch so mochte. Irgendwann wussten wir, dass wir die Eckern essen können und haben sie stattdessen abends immer fleißig eingesammelt. Handverlesen bekommt in diesem Zusammenhang eine ganz neue Dimension…

Bucheckern-02
Die Buche bei uns zu Hause 🙂

on the menu: Puntarelle-Apfel-Salat mit Bucheckern

Bucheckern-07

Zutaten

(als Salatbeigabe zu Nudeln für 2 Personen)

  • 1 kl. Puntarelle (aus unserem Garten)
  • 1 kl. Apfel (süß, vom Wegesrand)
  • 1 TL Apfelessig
  • 1 TL Olivenöl
  • Salz & Pfeffer
  • 1 Hand voll Bucheckern

Bucheckern-01
star of the dish: Bucheckern (oben: in der Schale – unten: ausgepuhlt)
Bucheckern-03

Hintergrund: In der Nachkriegszeit wurden Bucheckern vielseitig in der Küche eingesetzt, als Kaffeeersatz, als Mehl, als Öl zum Kochen oder für Lampen oder einfach nur geröstet zum Knabbern. Heutzutage sind sie fast vergessen und deshalb ist es auch schwierig, Rezepte zu finden. Wichtig ist bei der Verwendung nur, dass man weiß, Bucheckern enthalten den schwach giftigen Stoff „Fagin“ der beim Verzehr größerer Mengen Bauchschmerzen verursachen kann. Deshalb müssen die geschälten Eckern einfach in der Pfanne golden rösten und das Problem ist gelöst. Spannend ist, dass Buchen erst ab einem Alter von 40 – 80 Jahren Bucheckern produzieren. Da können wir uns mit dem schönen alten Baum bei unserer neuen Wohnung also richtig glücklich schätzen 🙂

Bucheckern-04

Zubereitung

Also am zeitaufwendigsten ist das Auspuhlen der Bucheckern aus der Schale. Es geht recht einfach, wenn sie nass sind. Also könnt ihr sie gern in eine Schüssel mit Wasser geben. Die die oben schwimmen, könnt ihr wegwerfen, weil sie eh leer sind. Bei allen anderen entfernt ihr die erst äußere harte Schale. Dann stellt ihr sie in einer Schüssel auf die Heizung. Dann platzt die zweit innere Schale (eine kleine braune Haut) auf und ihr könnt sie einfach abstreifen. Dieser Prozess dauert eine Weile. Wir haben für 100 g Bucheckern knapp eine Woche gebraucht. Lasst euch nicht davon entmutigen, es lohnt sich wirklich!!!

Der Salat selbst ist dann sehr einfach. Die Puntarelle, auch cicoria asparago genannt, sind eine Entdeckung aus unserem letzten Urlaub in der Toskana. Dort haben wir allerdings die ausgewachsene Variante bekommen, die auch das Herz enthielt, dessen Stangen wie Spargel aussehen. Wir hatten uns den Samen aus Italien mitgebracht und dieses Jahr selbst im Garten angebaut. Hat prima geklappt, allerdings sind die Salate vor dem Frost nicht mehr ganz ausgewachsen. Also haben wir sie jung geerntet. Da sie aus der Chicorée-Familie stammen, ist der Salat leicht bitter.

Wascht den Salat und schneidet ihn schön klein. Dann hobelt ihr den Apfel in hauchdünne Scheiben. Das Kerngehäuse stört dabei nicht. Gebt Apfelessig und Olivenöl darüber und vermengt alles schön. Dann noch mit Salz und Pfeffer abschmecken. Anschließend erhitzt ihr eine beschichtete Pfanne. Wenn sie heiß ist, gebt ihr die Bucheckern hinein und röstet sie golden. Diese streut ihr dann über den Salat.

Bucheckern-05

Fazit: Es ist überraschend, wie herrlich die Bucheckern den Salat ergänzen. Sie haben einen ganz eigenen nussigen Geschmack, den man mit nichts handelsüblichem vergleichen kann. Allein deshalb sollte sie jeder mal probieren! Sie nehmen der Puntarelle übrigens auch fast vollständig die Bitterkeit. Der Apfel ist die süße Komponente im Salat. Alles in allem eine wunderbare Ergänzung zu jedem Pastagericht. Wir haben den Salat als Beigabe und nicht als eigenständiges Essen zu unseren Lieblingssonntagsnudeln gegessen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert