sweet potato sourdough
Urlaubszeit ist für uns auch Experimentierzeit – wann sonst können wir uns einfach so stundenlang um ein Brot kümmern? Unser Sauerteigstarter „Miss Cornwall“ ist natürlich mit in unserem Reisegepäck gewesen und muss auch genutzt werden. Außerdem regnet es auch im Portugal immer mal wieder, so dass wir eine schöne Entschuldigung haben, faul auf dem Sofa rumzuliegen und bissel Serien zu gucken und ab und zu mal in die Küche zu huschen, um das Brot zu kneten…
on the menu: Sauerteigbrot mit Süßkartoffel
Zutaten
Triebmittel (leaven, levain)
- 30 g Roggen-Sauerteig Starter
- 60 g Roggenvollkornmehl
- 80 ml Wasser
Brot
- 350 g Weizenmehl
- 150 g Roggenvollkornmehl
- 300 ml Wasser
- 150 g Süßkartoffel (gekocht)
- Levain
- 13 g Meersalz
Zubereitung
Die Zubereitung braucht wirklich etwas Zeit! Am Abend zuvor stellt ihr das Triebmittel her, indem ihr alle Zutaten gut vermischt. Es sollte keine trockenen Stellen mehr geben. Dann leicht zugedeckt (muss bissel atmen können) über Nacht stehen lassen. Die Süßkartoffel könnt ihr auch schon mal kochen, pellen und mit einer Gabel gut zerdrücken. Über Nacht abkühlen lassen.
Am nächsten Morgen löst ihr das Triebmittel in 275 g des Wassers auf am besten in einer Plaste- oder Keramikschüssel. Metall mag Sauerteigbrot nicht so gerne. Dann kommt das Mehl dazu, verkneten, Süßekartoffelpüree dazu und für 1-2 min gut verkneten. Duschhaube drüber und für 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen. Das Salz könnt ihr in der Zwischenzeit in den restlichen 25 ml Wasser auflösen. Nach der Stunde gebt ihr das Salzwasser dazu, knetet es ein. Duschhaube drauf, ruhen lassen für 30 Minuten.
In den nächsten 2 Stunden müsst ihr den Teig immer nach 30 Minuten wenden, also insgesamt 4 Mal. Das heißt, ihr faltet und stretchet die Unterseite des Teiges über den Rest des Teiges. Das wiederholt ihr im Uhrzeigesinn (Schüssel drehen) ein paar Mal. Wir hatten uns eine Schüssel mit Wasser daneben gestellt und die Knetehand immer mal wieder nasse gemacht. Das ging besser. Dann lasst ihr den Teig wieder für 30 Minuten ruhen. Wiedholen. Ruhen lassen, Wiederholen… Wenn die zwei Stunden rum sind, lasst ihr den Teig ein letztes Mal für eine Stunde gehen.
Dann gebt ihr ordentlich Roggenmehl auf eure Arbeitsfläche und formt den Teig zu einer schönen Kugel und platziert ihn in einem mit Backpapier ausgelegten gusseisernen Topf. Wir hatten nur eine Kuchenspringform. Ging auch. Dort darf der Teig noch mal 4 Stunden (oder über Nacht) gehen.
Anschließend haben wir den Herd auf 240° Umluft vorgeheizt. Über unsere Springform haben wir einen Aluhut gebastelt. Der Teig muss für 35 Minuten zugedeckt bei 240° Umluft backen. Dann die Hitze auf 210° Umluft runter stellen und noch mal 20 Minuten backen. Falls er aufgrund der schnell karamellisierenden Süßkartoffel zu schnell dunkel wird, macht den Deckel einfach wieder drauf. Auskühlen und schmecken lassen.
Fazit: Wir sind begeistert von dem Brot! Wir mussten ein bisschen improvisieren, aber es ist dennoch herrlich feucht geworden und hat schöne Löcher bekommen…stolz wie Bolle sind wir 🙂 Klingt kompliziert, ist es aber nicht, wenn ihr ein bisschen Geduld mit bringt. Wir werden das Brot auf jeden Fall noch mal zu Hause backen in unserem gusseisernen Topf!